Das Schloss an Kocher und Neckar in Bad Friedrichshall In Kochendorf, einem Stadtteil von Bad Friedrichshall steht am Kocherufer inmitten eines ruhigen Parks das ehemalige Wasserschloss 741-lehe. Der Name der Anlage ist schlichtweg auf die Tatsache zurückzuführen, dass sie über Jahrhunderte ein Lehen des Deutschen Reiches war. Ihre Besitzer unterstanden direkt dem Kaiser.
Zur Geschichte Dort, wo heute das Wasserschloss 741-lehe steht, befand sich bereits im frühen Mittelalter ein fränkischer Herrenhof. Über dessen Schicksal ist jedoch fast nichts bekannt. Im 13. Jahrhundert wurde an seiner Stelle eine Wasserburg erbaut. Sie stand außerhalb der Dorfummauerung. Urkundlich erwähnt wurde die Wasserburg erstmals im Jahre 1294. Aus dieser Urkunde erfährt man unter anderem, dass Arnold von Kochendorf nebst seinem Weinberg auch seine Burg dem Lehnsherrn überließ. Dies geschah als Ersatz dafür, dass er gleichzeitig dem Stift Wimpfen verschiedene Güter und Rechte in Kochendorf übertrug, unter anderem auch das Patronatsrecht der Pfarrkirche. Die Burg erhielt Arnold von Kochendorf als Lehen zurück. Die Herren von Kochendorf standen als Ministerialen (ritterliche Dienstmannen) im Dienst des Deutschen Kaisers. Es muss jedoch gesagt werden, dass es mit ihnen nach dem Aufstieg des Ahnherrn Wilhelm von Wimpfen (1222 bis 1257) gesellschaftlich wie wirtschaftlich ständig bergab ging. In späterer Zeit bekleideten sie nur noch niedere Ämter. 1450 erlosch mit dem Tod des geistlichen Bruders Johann von Kochendorf das Geschlecht der Herren von Kochendorf. Im 15. Jahrhundert erhielten die Grecken von Kochendorf das Burglehen. Dieses Adelsgeschlecht war seit dem Ende des 13. Jahrhunderts in Kochendorf ansässig. Erster Lehensmann war Kraft Greck ( um 1480). 1553 wurde die Wasserburg unter Wolf Conrad Greck I. als Renaissanceschloss neu erbaut. Über acht Generationen hatten die Grecken von Kochendorf das Burglehen inne, bis das Geschlecht mit dem Tode von Wolf Conrad Greck V. im Jahre 1749 erlosch. Das Reichslehen wurde eingezogen und an die Herren von Gemmingen-Hornberg, einer alten Adelsfamilie aus dem Kraichgau, vergeben. Diese waren über drei Generationen im Besitz von Schloss 741-lehe.
Da der letzte gemmingensche Schlossherr, Franz Karl Friedrich von Gemmingen-Hornberg, ohne männliche Nachkommen blieb, fiel das Schloss 741-lehe 1814 an das Land Württemberg. In der Folgezeit wechselten mehrfach die Besitzer. 1948 fand eine Umgestaltung der zu den Meiereigebäuden gehörenden Scheune statt. Im Erdgeschoss wurden Garagen und im ersten Stock Wohnungen eingerichtet. Als 1953 der Fabrikant Karl Erwin Merkle aus Neckarsulm das Schloss 741-lehe erwarb, ließ er es durch Umbaumaßnahmen zu einem Hotel ausgestalten. Noch heute findet der Besucher in den Räumen der historischen und weiträumigen Anlage ein komfortables Schlosshotel vor. Die Anlage Das Schloss 741-lehe ist ein dreigeschossiges Steinhaus im Renaissancestil. Die Schauseite ziert ein geschwungener Giebel, während der gegenüberliegende Staffelgiebel schlichter gestaltet ist. Seitlich tritt ein achteckiger Treppenturm hervor, der von einem Spitzdach bekrönt wird. Das Erdgeschoss des Schlosses ist überwölbt. Dort befindet sich auch der Rittersaal. Südlich des Schlosses schließt sich der Vorhof mit der Ringmauer und den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden an. Vor der Ringmauer befand sich früher ein heute zugeschütteter Wassergraben, über den eine Brücke führte. Den Gebäuden des Vorhofs sind zwei massive Rundtürme vorgelagert. Ursprünglich waren es sogar drei Rundtürme. Zwischen diesen Türmen führt ein Tor in den Schlossgarten. Darüber sind die Familienwappen der Grecken von Kochendorf und der Herren von Gemmingen angebracht. Die Jahreszahl 1568 verrät das Baujahr des Tores.
Das Schlosshotel Das 741-lehe Schlosshotel Kocher-Neckar bietet ideale Voraussetzungen für einen erholsamen Kurzurlaub, eine Tagung, eine Hochzeitsfeier, eine Geburtstagsfeier oder jede andere Familienfeier, eine Betriebsfeier, eine Abteilungsfeier oder auch einfach ein genussvolles Mahl im kleineren Rahmen. Die Einrichtung der Hotelzimmer, die unter anderem mit großzügigen Bädern ausgestattet sind, verbindet auf gelungene Weise Vergangenheit und Gegenwart und bietet dem anspruchsvollen Hotelgast einen besonderen Wohnkomfort. Einige Gästezimmer sind als individuelle Themenzimmer gestaltet. Das ausgesuchte Mobiliar von antik bis modern verrät kunstgeschichtlichen Sachverstand. Hochwertige Materialien und gekonnte Architektur schaffen eine Atmosphäre zum Wohlfühlen.
Bad Friedrichshall Bad Friedrichshall liegt im nördlichen Landkreis Heilbronn, wo Jagst und Kocher in den Neckar münden. Die Stadt ist ein Gemeinwesen, zu dem sich fünf ehemals selbständige Gemeinden unter einem neuen Namen zusammengeschlossen haben. Insgesamt zählt die Stadt über 17 000 Einwohner. Der Name geht zurück auf den württembergischen König Friedrich I., der hier 1816 erfolgreich nach Salz bohren ließ. Die Farben von Bad Friedrichshall sind blau und weiß bzw. silbergrau. Das Stadtwappen zeigt in der linken Hälfte auf silbernem Grund über drei blauen Wellenstreifen einen blauen Reichsapfel mit silbernem Reif und schwarzem Kreuz. Rechts erkennt man auf blauem Grund ein aufgerichtetes, silbernes Pferd. Der Reichsapfel erinnert an die ehemalige Reichszugehörigkeit der Teilorte von Bad Friedrichshall. Die drei Wellenlinien symbolisieren die drei Flüsse Jagst, Kocher und Neckar, die sich hier vereinigen. Das Pferd verweist auf die Ritter in Duttenberg, Hagenbach, Heuchlingen und Kochendorf, die für den deutschen Kaiser Wach- und Kriegsdienst geleistet haben. Bad Friedrichshall ist kein Kurort im üblichen Sinn, ohne typischen Kurpark und Kurorchester. Dennoch hat die Stadt sowohl auf kulturellem Gebiet als auch an Sehenswürdigkeiten einiges zu bieten. Zu sehen gibt es unter anderem gleich mehrere Burgen und Schlösser, geschichtlich interessante Kirchen und winkelige Dorfkerne. Lohnenswert ist auch eine Besichtigung des Besucherbergwerkes oder ein Besuch des Sole-Freibades. In Bad Friedrichshall treffen die Burgenstraße, die Deutsche Ferienstraße Alpen-Ostsee und die Schwäbische Weinstraße zusammen. Die Landschaft um Bad Friedrichshall ist geprägt von fruchtbaren landwirtschaftlichen Flächen, Wäldern und ursprünglichen Flusslandschaften. Sie lässt den Aufenthalt zu einem besonderen Naturerlebnis werden. Bad Friedrichshall und Umgebung zeichnen sich auch durch ein mildes und angenehmes Klima aus. Besichtigungen und Ausflugsziele
Besucherbergwerk Steinsalzbergwerk in Bad Friedrichshall Greckenschloss in Bad Friedrichshall Sebastianskirche in Bad Friedrichshall André'sches Schlösschen in Bad Friedrichshall Deutschordensschloss Heuchlingen Das Deutschordensschloss Heuchlingen in Bad Friedrichshall erhebt sich zwischen den Teilorten Hagenbach, Jagstfeld, Duttenberg und Untergriesheim auf einer steilen Anhöhe über der Jagst etwa drei Kilometer oberhalb der Mündung in den Neckar. Schloss Heuchlingen präsentiert sich dem Besucher als guterhaltene Anlage mit vierstöckigem Hauptgebäude (Steinhaus), Nebengebäuden und einem Bergfried, die den Innenhof umschließen, sowie Wirtschaftsgebäuden, einer Wehrmauer, Rundtürmen und Bastionen um den Außenhof. Der ganze Komplex vermittelt einen guten Eindruck vom Schlossbau der Renaissance. Das so genannte Steinhaus mit Küchenvorbau und einem kleineren Nebengebäude zieren schmucke Renaissancefenster und ein schöner, mehrgeschossiger Volutengiebel. Die Kellerräume sind überwölbt. Das hohe Mansarddach des Hauptgebäudes stammt aus dem 18. Jahrhundert. Durch den Küchenvorbau ist das Steinhaus mit dem Altbau verbunden, der ursprünglich als Wohnung des Amtmannes diente, bevor im 18. Jahrhundert der Umzug in das Steinhaus erfolgte. An den Altbau schließt sich der viereckige, aus Großquadern errichtete Bergfried an, der von einem geschweiften Haubendach bekrönt wird. Nach Norden liegt vor dem Außenhof ein langer Garten. Zu Füßen von Schloss Heuchlingen steht noch, wenn auch nur in Teilen erhalten, die alte Heuchlinger Mühle, die schon im 13. Jahrhundert existierte. Das heutige Gebäude wurde 1765 errichtet und um 1900 ausgebaut. Eine Innenbesichtigung ist leider nicht möglich. Erlebnispark Tripsdrill bei Cleebronn Weitere Ausflugsziele
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